Von der Nische zum Game changer? Status quo der Webradios in Rheinland-Pfalz

Trotz derzeit noch vergleichsweise geringer Nutzungs­zahlen haben Webradios das Potenzial, die Hörfunklandschaft nachhaltig zu verändern. Grund genug für die Landesanstalt für Medien und Kommunikation (LMK) in Rheinland-Pfalz, das Medien Institut mit einer Analyse der Ist-Situation des Marktes für Webradios in Rheinland-Pfalz zu beauftragen. Im Rahmen einer Sitzung der Ausschüsse für Jugendschutz und Medieninhalte sowie Rechts- und Zulassungsfragen stellte der Geschäftsführer des Medien Instituts, Prof. Dr. Andreas Vlašić, am 30.5.2016 in Ludwigshafen Ergebnisse dieser Analyse vor.

Simulcast und Online Only-Angebote halten sich derzeit die Waage, „Pure player“ mit Potenzial zur Erweiterung der Angebotsvielfalt

Die Situation auf dem Webradio-Markt in Rheinland-Pfalz ist – anders als bundesweit betrachtet – durch eine Balance zwischen Simulcast- und Online only-Angeboten geprägt. Dabei nutzen die etablierten Sender bzw. Hörfunk­marken vergleichsweiser intensiv die Möglichkeiten zur Interaktion mit den Nutzern im digitalen Medium. „Pure player“ hingegen konzentrieren sich merklich häufiger auf musikalische Positionierungen abseits vom Mainstream und haben dadurch das Potenzial, die strukturelle Vielfalt der Hörfunklandschaft zu erweitern. „Auch wenn man angesichts der Reichweiten von Webradios derzeit noch eher von einem Nischendasein sprechen muss, so ist es dennoch sinnvoll, diese Angebote schon jetzt und kontinuierlich im Blick zu behalten“, so Prof. Dr. Vlašić. Zwar verlaufe der Medienwandel typischerweise langsamer, als das viele Experten prognostizierten, mittelfristig sei jedoch eine Erfassung von Medienvielfalt ohne diese digitalen Kanäle nicht mehr denkbar.

Hier finden Sie den Bericht zur Analyse: Webradios in Rheinland-Pfalz – Status quo 2016 (LMK-Schriftenreihe Band 3).

Weitere Informationen zum Thema gibt Prof. Dr. Andreas Vlašić (+49 (0) 621 4459 333-0, vlasic@mi-research.de).